Doch sind es immer nur die Eltern, die alleine die Schuld an einer schlechten oder abgebrochenen Beziehung zu ihren Kindern tragen? Oder hat so manches erwachsene Kind vielleicht auch überzogene Erwartungen an seine Eltern? Als Außenstehender lässt sich das kaum beurteilen. Show
Sicher ist aber: Jeder Kontaktabbruch lässt sich aus der Kinder- und der Elternperspektive erzählen – und die Erzählung wird sich je nach Blickwinkel immer unterschiedlich anhören. Ernsthaft miteinander reden – "Das gab es nicht"Heute, nach vielen Jahren Grübelei, ist Sabine Böhler aber auch bewusst geworden, dass es schon damals eine Sache gab, die im Zusammenleben mit ihrem Sohn nicht gut funktionierte: ernsthaft miteinander reden. "Was hast du gemacht? Was könnte es sein?"Vor jedem neuen Versuch keimt Hoffnung in ihr auf: Vielleicht klappt es ja diesmal. Vielleicht geht ihr Sohn nun endlich ans Telefon, öffnet endlich die Haustür und erklärt ihr wenigstens, was los ist. Doch nichts passiert. Besonders in der ersten Zeit bricht für die vierfache Mutter jedes Mal eine Welt zusammen. "Meine Eltern haben mich nie verstanden"Dunja Voos behandelt häufig erwachsene Kinder, die den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen haben. Auch dass die Kinder ihren Eltern keinen konkreten Grund für das andauernde Schweigen nennen, ist für Voos nichts Ungewöhnliches. Trauer, Zweifel, SelbstvorwürfeNeben der Trauer, den Zweifeln und Selbstvorwürfen, plagt viele Eltern noch ein anderes Gefühl: Sie schämen sich vor anderen und fürchten, sich für den Kontaktabbruch rechtfertigen zu müssen. Um beinahe jeden Preis versuchen deshalb viele zu verhindern, dass andere sie auf den Sohn oder die Tochter ansprechen. Wenn die Liebe und Geborgenheit fehltIm Leben der Eltern von Martin Osterberg gibt es diese Lücke nicht. Jedenfalls nicht offiziell. Martin Osterberg, der eigentlich anders heißt, ist Anfang 50, trägt graue Haare und Dreitagebart. Er hat ein Buch mit dem Titel "Das kalte Haus" über seine Kindheit und die Beziehung zu seinen Eltern geschrieben, zu denen er formal Kontakt hält. Er ruft sie zum Geburtstag an, auch wenn die Gespräche jedes Mal nur wenige Minuten dauern. Und trifft sich mit ihnen, wenn auch höchstens einmal im Jahr oder seltener - und jedes Mal widerwillig. Doch innerlich hat Osterberg die Beziehung zu seinen Eltern schon vor Jahren aufgekündigt. Im Winter fuhr die Familie in den Skiurlaub und im Sommer zum Campen, ausgerüstet mit einem Wohnwagen voller Vorräte, die die Mutter selbst eingekocht hatte. Osterberg hatte Freunde, interessierte sich nie großartig für die Schule, schaffte aber trotzdem sein Abitur. Materiell fehlte es der Familie an nichts und doch hat Osterberg stets etwas vermisst, für das er erst viele Jahre später, als Erwachsener, das passende Wort fand. "Familien – das sind Notgemeinschaften"Fragt man Osterberg nach einer Situation, die einen Außenstehenden sein Familienleben, das er als so unangenehm in Erinnerung hat, besser nachvollziehen lässt, erzählt er ausgerechnet von einer Zeit, die viel fröhlicher war, als Osterberg es von zu Hause gewohnt war. "Der sichere Hafen, der Zufluchtsort fehlt"Doch je häufiger er darüber nachdachte, desto mehr stellte er für sich selbst fest, dass der Kontaktabbruch ihn nicht für das entschädigen könnte, was er bis heute vermisst – und ihn folglich nicht weiterbringt. "Ich hab einfach dieses Problem, das hat jeder, der so eine Familie hatte, dass eben dieser letzte Zufluchtsort, dieser letzte sichere Hafen fehlt. Und es gibt Momente, in denen ich merke, ich hab den nicht und ich würde ihn jetzt vielleicht auch nicht unbedingt in Anspruch nehmen wollen. Ich möchte nicht unbedingt einlaufen in diesen Hafen. Aber eben die Erkenntnis, dass ich ihn auch nicht im Notfall hätte, die kann einen ziemlich fertigmachen. Und das ist eben der Unterschied zu anderen, die ein emotional funktionierendes Elternhaus hatten. Wie meine Frau zum Beispiel. Wenn wir uns streiten, richtig fies und dann steh ich am Ende da und hab das Gefühl: Scheiße, ich kann nicht irgendwo hin, wenn wir uns jetzt trennen. Meine Frau ist mein Hafen, meine kleine Familie, die ich mir da gebaut habe, das ist mein Hafen und wenn der kaputt geht, hab ich keinen anderen. Ich kann rein formal zu meinen Eltern gehen, ich werde dort ein Bett kriegen, ich werde dort was zu essen kriegen, aber ich werde nicht in den Arm genommen werden und sagen: Du bist hier richtig, du kannst nichts falsch machen, komm erst mal an, du arme Sau. Das bin ich für meine Kinder, hoffentlich. Und das sind die Eltern meiner Frau für meine Frau. Und auch wenn die mal weg sind, wird sie immer dieses Gefühl haben: Sie hatte diesen Hafen und der gibt einem einfach eine Sicherheit im Leben, die Leute wie ich nicht kennen." "Kinder lieben ihre Eltern"Aus der Beziehung mit einem Partner können wir uns lösen, einen Schlussstrich ziehen und irgendwann, vielleicht nach unglücklichen Wochen, Monaten oder Jahren abschließen mit dem, was war, und mit einem neuen Partner wieder glücklich werden. Aber eine Trennung von den Eltern? Geht das überhaupt? Psychotherapeutin Claudia Haarmann hält solch eine Trennung zumindest für eine der größten Herausforderungen. Obwohl sie meist von den Kindern selbst angestrebt wird. Die Beiträge in den Foren klingen nicht selten verzweifelt und sie zeigen: Der Wunsch nach einer guten Beziehung zu unseren Eltern lässt uns nie los. Ganz egal, wie alt wir werden, ob wir im Job als durchsetzungsstark gelten und die Geschicke ganzer Abteilungen lenken, oder längst eine eigene Familie gegründet haben. Die Beziehung zu den eigenen Eltern bleibt für viele ihr Leben lang ein Punkt, an dem sie besonders verletzlich sind. Dann stand der Sohn plötzlich wieder vor der TürBei Sabine Böhler und ihrem Sohn gab es vor acht Jahren eine überraschende Wendung. Genauso plötzlich, wie er 13 Jahre zuvor aus dem Leben seiner Mutter verschwunden war, tauchte er eines Tages wieder auf. "Vor acht Jahren stand er hier vor der Tür, klingelte und ich war im Garten und ich hab gedacht: Ach, das könnt die Stimme deines Sohnes sein. Das war er dann auch und dann: Ja, ich wollte mal gucken, wie es euch geht. Mir geht es gut, ja können wir nicht reingehen – und so. Und es war wirklich eine harmonische Woche, kann ich nicht anders sagen. Ich hab immer wieder versucht, ihn in diese Richtung zu bringen, mal mit mir zu reden. Nein, jetzt ist es zu schön, jetzt will ich nicht. Und dann reden Sie mal mit jemandem, der nicht mit Ihnen reden will. Funktioniert überhaupt nicht. Dann fuhr er, umarmte mich, er liebe mich, er sei ein Idiot und er meldete sich regelmäßig jetzt. Ja, das ist jetzt acht Jahre her." "Liebst du deinen Sohn noch so?"Doch genauso überraschend wie ihr Sohn aufgetaucht war, verschwand er nach einer harmonischen Woche bei seiner Mutter wieder und ihre Kontaktversuche liefen erneut ins Leere. Dabei hatte es laut Böhler in dieser Woche keinen Streit zwischen Mutter und Sohn gegeben. Hinweis: Die Namen Sabine Böhler und Martin Osterberg sind Pseudonyme. Beide Protagonisten möchten nicht erkannt werden. Wie sagt man Partner Kinderwunsch?Generell ist Offenheit der richtige Weg. Sprich das Thema konkret an und diskutiere sachlich darüber. Ist dein Partner gegen ein Baby, sprecht gemeinsam über die Gründe. Dabei ist es wichtig, dass du das Thema realistisch angehst.
Was schreibe ich meinem Kind?Mein liebes Kind, noch bist Du klein und Deine Welt ist in Ordnung, doch wenn Du größer bist, kommen viele Herausforderungen auf Dich zu. ... . Sei respektvoll! ... . Sei offen! ... . Verfolge Deine Ziele! ... . Hab Vertrauen in Dich selbst! ... . Tue etwas für Deine Bildung! ... . Liebe! ... . In diesem Sinne: Ich liebe Dich, mein Kind.. Warum will ein Mann ein Kind?Sie freuen sich, gebraucht zu werden und einem kleinen Menschen den Weg ins Leben weisen zu können. "Viele Männer dagegen sagen, dass sie sich ein Kind wünschen, weil es der Beziehung guttut. Sie wünschen sich ein Kind, weil sie glauben, ihre Traumfrau gefunden zu haben", sagt Psychologin Angela Voß.
Was kommt auf einen zu wenn man ein Kind bekommt?Das Kindergeld wird einkommensunabhängig bezahlt und beträgt für das erste und zweite Kind je 219 Euro monatlich, für das dritte Kind 225 Euro und für das vierte und jedes weitere Kind 250 Euro im Monat. Beantragt wird das Kindergeld bei der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit.
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